Das Unglück und der Riesling

Diese Geschichte könnte auf verschiedene Arten beginnen. Sie könnte beginnen mit einem Kleinkind, das gerade die Welt erforscht und dabei Cremetuben in der Toilette versenkt. Sie könnte aber auch beginnen mit einer Managerin, die super erfolgreich ist und gleichzeitig unglücklich und deshalb ihr Unglück jeden Abend in feinstem Riesling ertränkt. Sie könnte genauso mit einem Vater beginnen, dessen Kinder nun so langsam aber sicher das Haus verlassen, um ihren eigenen Weg zu gehen und der sich deshalb fragt, wie er zukünftig seinen Alltag gestalten möchte. 

Besagter Vater ist mir neulich begegnet. Nennen wir ihn Sam. Er ist 47. Seine drei Kinder sind auf dem Weg zum Erwachsensein. Er selbst weiß nicht, auf welchem Weg er ist. Er hat einen soliden Job, einen geregelten Alltag, eine gesunde Familie. Soweit ist alles in Ordnung. Aber er fragt mich: “Jetzt, da die Kinder bald aus dem Haus sind und ich in meiner Karriere alles erreicht habe, was ich erreichen wollte… was kommt jetzt? Wer bin ich eigentlich jenseits meines Berufs und des Vaterseins? Und wer könnte ich sein?”.

Ja, diese Frage ist gut und berechtigt und eine Frage, die uns alle betrifft. Wer bin ich? Wer könnte ich sein? Oder auch: Wofür bin ich hier?

Denn was das Kleinkind, die Managerin und der Vater gemein haben, ist folgendes: sie sind alle hier auf dieser Welt, um ihr einzigartiges Potenzial zu entfalten. Genauso wie du. Genauso wie ich. 

Vielleicht hast du schon mitbekommen, dass ich mich im Rahmen meiner Malerei sehr ausführlich mit dem Thema Potenzialentfaltung befasse. Aber warum eigentlich?

Nun, es ist doch so: Du gehst zur Schule, um dort das zu “lernen”, was eine Auswahl von Erwachsenen als wichtig erachtet. Lernen heißt dabei, dass du das Wissen auswendig lernst, um es dann in einer bestimmten Situation, der Prüfungssituation, abrufen und danach wieder vergessen zu können. Das ist ein bisschen wie Konditionierung. Oder Dressur. Aber das hat eigentlich nichts mit Lernen zu tun. 

Lernen bedeutet vielmehr zu erkennen, zu begreifen und zu verstehen. Und das klappt immer dann am besten, wenn es sich um solches Wissen handelt, dass wir wirklich und tatsächlich brauchen, um ein gelingendes Leben zu gestalten oder um das zu verwirklichen, was wir in uns tragen. 

Unser Schulsystem ist meiner Ansicht nach also kein Ort für Potenzialentfaltung. Die Lehre, die Uni und der Job sind es später leider auch nicht unbedingt. Es geht immer nur um Leistung. Darum, etwas zu schaffen, zu erreichen, zu machen. 

Potenzialentfaltung ist aber etwas, das man nicht machen muss. Das passiert einfach. Wenn man es denn zulässt. 

Es geht nicht darum, irgendwelche Techniken oder Methoden zu erlernen. Es geht vielmehr darum, eine innere Haltung auszubilden. Mit etwas in Kontakt zu kommen, das bereits in uns ist, aber das wir in der Hektik des Alltags oft nicht mehr wahrnehmen. Unsere Gaben zu finden, um dann anderen etwas geben zu können.

Denn viel zu oft machen wir etwas, weil es eben so gemacht wird, weil es schon immer so gemacht wurde. Aber wir wissen gar nicht so richtig, warum. Oder wir lassen uns von anderen zum Objekt ihrer Erwartung machen. Wir verhalten uns auf diese oder jene Weise, weil es sich nun mal so gehört.

Und dann sind wir vielleicht beliebt. Vielleicht sind wir erfolgreich. Auf jeden Fall sind wir sehr anpassungsfähig. Aber sind wir auch erfüllt? Bist du erfüllt?

Wenn es uns gelingt, herauszufinden, was es ist, das uns lebendig macht, dann können wir eine innere Kraft spüren, die es uns möglich macht, anderen etwas zu schenken. Denn das, was in mir passiert, hat eine Auswirkung auf die Welt. Und wenn du die Welt verändern willst, dann beginnt diese Veränderung bei dir selbst. 

Warum erzähle ich dir das?

Ich erzähle dir das, weil ich das unfassbar große Glück habe, mit meiner Malerei (neben einigen anderen Dingen) etwas gefunden zu haben, das mich erfüllt und mir in meine eigene Kraft hilft. Und weil ich mir wünsche, dass du so etwas auch findest, wenn du es nicht schon hast. Damit wir uns gegenseitig helfen können, zu wachsen und unser einzigartiges Potenzial zu entfalten. Damit wir gemeinsam positive Veränderung in dieser Welt bewirken können. 

Denn wir brauchen einander, um einen Unterschied machen zu können.

Wenn du das auch so siehst und gern mehr über dieses Thema erfahren möchtest, dann sende mir doch eine kurze Nachricht per Mail mit einem Emoji oder einem Wort, das dich gerade inspiriert. Dann weiß ich, dass ich weitermachen soll. Dann weiß ich, dass du ein Teil dieser Reise sein willst und dann nehme ich dich gern mit.

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Kleiner Impuls zum Nachdenken…

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