Nur einen Steinwurf vom Mülleimer entfernt

Du lädst zu deinem Geburtstag ein, obwohl du eigentlich keine Lust darauf hast, aber du hast es schon immer so gemacht. Du hilfst deinen Freunden beim Umzug, obwohl es dir nicht so gut geht, aber es wird von dir erwartet. Du beantwortest schnell die Nachrichten im Messenger, obwohl du überhaupt keine Zeit hast, aber es gehört sich nun mal so.

Und irgendwann fragst du dich, ob du eigentlich noch dein Leben lebst oder das Leben der anderen.

Als Künstler:in musst du deinen eigenen unverkennbaren Stil entwickeln, sagen sie. Du musst eine besondere Technik entwickeln, das gehört sich so. Du musst so richtig einzigartig sein, das erwarten sie. Das passiert sowieso, sage ich. Denn was uns ausmacht, ist, dass wir alle bereits einzigartig SIND. Jeder einzelne von uns. Mich gibt es so nicht nochmal. Und dich auch nicht.

Meinen eigenen Stil habe ich auch. Das wird mir so oft gesagt, dass es für mich ein No Brainer ist. Aber es ist auch eine Komfortzone. Ein Spielfeld, das ich besser kenne als meine eigene Westentasche, wie mein Daddy immer gesagt hat. Und jeder weiß, dass Wachstum nur außerhalb der Komfortzone stattfinden kann.

Zeit für einen Moment der Disruption also. Dinge mal anders tun. Risiken eingehen. Mehr Bauch, weniger Kopf. Die eigenen Grenzen austesten und überschreiten. Ausprobieren, was unter der Sonne so möglich ist. Behalten, was sich gut anfühlt. Den Rest über Bord werfen.

Deshalb arbeite ich derzeit an einer neuen Serie. Nicht auf Leinwand, sondern auf Holz. Nicht großformatig, sondern auf einer Spielwiese von 30x30 cm. Andere Farben. Andere Formen. Andere Ideen. Und alle Werke entstehen mit dem Mindset, dass dieses Stück Holz nur einen Steinwurf vom Mülleimer entfernt sind. Sie müssen nichts sein. Sie dürfen sich einfach entfalten. Ich weiß nicht, wo mich diese Reise hinführt. Aber ich nehme dich gern mit.

Kreieren, als würde niemand dabei zuschauen.

Und was machst du? Biegst du ab, oder gehst du weiter geradeaus?

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Dezembergedanken